In Argentinien wurden wir von einer großen Überschwemmung willkommen geheißen. Rund um Gualeguaychu stand alles unter Wasser. Viele Straßen waren nur noch mit Booten befahrbar und einige Viertel nicht mehr nutzbar. Dadurch konnten wir den von uns geplanten Campingplatz nicht ansteuern. Nachdem wir an mehreren überschwemmten Schlafplätzen vorbei gefahren sind, fanden wir glücklicherweise einen geöffneten Camping. Auch hier war alles aufgeweicht und viele Stellplätze unnutzbar, aber immerhin... Anschließend siedelten wir uns für die restliche Zeit südlich von Buenos Aires im Vorort San Vicente an, von hier aus konnte man mehr oder weniger schnell alle wichtige Behörden anfahren um Chicas Ausreise und die Verschiffung unseres Autos zu organisieren.
Da Chica weder in Hotels übernachten, noch in ein Taxi oder in öffentliche Verkehrmittel steigen darf, wäre ein Aufenthalt mit ihr in einer Großstadt ohne eigenes Auto schwer zu managen. Daher landete Chica schon heute mit mir in Frankfurt. Jochen lungert noch in Buenos Aires rum, um in Ruhe das Auto in den Container zu bringen. Spätestens Freitag sollte das geschafft sein und dann geht es auch für ihn zurück nach Deutschland.
Es ist schwer nach so einer tollen und mehr oder weniger langen Zeit wieder zurück zu kommen und dem Alltag nachzugehen. Daher haben wir uns entschieden, unsere Reise ein klein wenig zu verlängern und bis Oktober noch einmal nach Frankreich zu fahren.
Danach geht es für mich zum Masterstudium nach Dresden und Jochen kümmert sich weiter um seine Flugschule.
Das letzte Jahr war für uns beide einzigartig und die absolut richtige Entscheidung!
Wer so etwas gerne machen würde, sollte so schnell wie möglich seine Sachen packen und losfahren. Es wird eine unvergessliche Zeit!
Mittwoch, 29. August 2012
Donnerstag, 23. August 2012
Uruguay, entlang der Küste
Die letzte Woche verbrachten wir in Uruguay. Sieben
Tage sind zwar keine sonderlich lange Zeit, aber das Land ist auch nicht
sonderlich groß. Auf den ersten Kilometern im Land wurde die Straße direkt zu
einer großen Landebahn umfunktioniert. Zum Glück war kein Flieger im
Landeanflug...
Entlang der Küsten fuhren wir dann von Chui im Osten
des Landes bis zum westlichen Ende. Schon vorher hörten wir, dass das Land sehr
„Camper freundlich“ sei. Tatsächlich fanden wir zahlreiche Campingplätze,
welche aber aufgrund der Jahreszeit fast alle geschlossen hatten. Was uns aber
nicht sonderlich störte, da wir sowieso viel lieber in freier Natur schlafen.
Und so fanden wir jede Nacht -mal problemlos und mal weniger leicht- immer
wieder aufs Neue wunderschöne Stellplätze. Nur durch Dünen vom Meer getrennt,
hörten wir dieses nachts unglaublich laut rauschen und am nächsten Morgen gab’s
meist einen Strandspaziergang vor dem Frühstück.
Wir haben die letzten Tage nicht sehr viel
unternommen und immer nur kurze Strecken zurück gelegt und die Zeit einfach
noch einmal genossen. Teilweise mussten wir zwar mit Regen ausharren, aber
anschließend wurden wir schließlich doch mit Sonnenschein belohnt.
Das, was wir von Uruguay gesehen haben, hat uns sehr
gut gefallen und mit mehr Zeit, hätten wir uns auch sicherlich auf den Weg ins
Landesinnere gemacht.
Statt dessen sind wir nun schon nach Argentinien weiter
gereist, da leider das Ende unserer Reise schon bald ansteht...
Dienstag, 14. August 2012
Brasilien, Urubici
Die nächsten Tage verbrachten wir in Santo Amaro de
Imperatriz nicht anders als die vorigen. Wenn wir nicht fliegen konnten,
groundhandelten wir am Landeplatz und wenn auch das nicht möglich war,
vertrieben wir uns die Zeit beim Billardspielen und lernten die anderen Piloten
näher kennen.
Da der Wind für die nächsten Tage wieder einmal sehr
böig gemeldet war und zudem aus der falschen Richtung kam, überlegten wir,
wohin wir fahren können. Dabei bekamen wir von unseren neuen Freunden den Tipp
das Fluggebiet bei Urubici aufzusuchen. Dort sei es nicht nur schön, sondern
das Wochenende finde da auch ein Wettkampf statt. Das überzeugte uns natürlich
und nach dem Austausch von gegenseitigen Geschenken am Landeplatz machten wir
uns auf den Weg dort hin.
Dort angekommen, fuhren wir den Startplatz an und
kamen auch direkt in die Luft. Denn am Abend konnten wir bei wunderbar ruhigen
Bedingungen noch eine Zeit lang soaren. Nach dem Toplanden entschieden wir uns
hier oben am Startplatz zu übernachten. Die nächsten Häuser waren weit entfernt
und wir genossen wunderbare Ruhe. Aber das schönste an diesem Stellplatz war
die morgendliche Inversion. Während das Tal noch von dickem Nebel bedeckt war,
konnten wir bei strahlendem Sonnenschein schon in kurzen Klamotten frühstücken.
Nun meldeten wir uns natürlich auch beide bei dem
Wettkampf an. Da im Ort zu der Zeit ein Fest veranstaltet wurde, war es im
Sinne der Organisatoren, dass viele Gleitschirme am Himmel zu sehen sind.
Anstatt dem Abfliegen einer Route war es also das Ziel so lange wie möglich in
der Luft zu bleiben. Dabei machte Verena vierten Platz in der Gesamtwertung und
den ersten Platz bei den Frauen.
Anschließend gab es auf dem Festival mit Livemusik
und Feuerwerk einen Drink für alle Piloten und ein gemeinsames Abendessen mit
leckerem, traditionellem Gericht. Auch hier waren wir begeistert von der
Freundlichkeit der Brasilianer. Und diese waren wiederum alle begeistert, wie
wir als Deutsche denn auf dieses kleine Örtchen gestoßen sind, dass wir drei
Interviews für Zeitungen und Fernsehen machen sollten.
Das Wochenende dort war sehr schön, wir haben viele
nette Leute kennen gelernt und konnten toll fliegen. Aber dann wurde es für uns
auch schon Zeit weiter in Richtung Süden aufzubrechen.
Sonntag, 5. August 2012
Brasilien, Santo Amaro de Imperatriz
Schon seit einer Woche sind wir am Landeplatz des Gleitschirmclubs von Santa Amaro de Imperatriz. Bei den netten Clubmitgliedern fühlen wir uns sehr wohl und wir haben hier auch alles, was wir brauchen. Die Toiletten bleiben für uns nachts extra geöffnet und auch heiße Duschen stehen uns zur Verfügung, sowie eine freies WiFi-Netz.
Am Wochenende treffen sich alle Piloten hier, ganz egal wie das Wetter ist. Denn neben einer Tischtennisplatte, Fußballtoren, Dart und einer Bar, gibt es mittags ein sehr leckeres heißes Buffet für nur wenig Geld.
Alle umsorgen uns sehr. Ständig werden wir gefragt, ob wir auch alles haben, was wir brauchen. Außerdem wurden uns schon zahlreiche Telefonnummern gegeben, falls wir zum Supermarkt gebracht werden möchten oder sonst welche Anliegen haben. Also alles fantastisch.
Nur das Wetter lässt uns leider etwas im Stich. Nach ein paar verregneten Tagen, lies sich die Sonne endlich mal wieder blicken. Aber falscher Wind am Startplatz hindert uns leider an langen Flügen. Stattdessen wird am rießigen Landeplatz immer mal wieder gegroundhandled. Dabei kam es schließlich auch zu Verenas ersten Tandemversuchen, mit Jochen als Passagier.
Unsere brasilianischen Bekannten haben sich so gefreut, dass eifrig Fotos geschossen und sogar ein Video gedreht wurde. Hier der Link dazu: Tandemtraining
Samstag, 28. Juli 2012
Brasilien, Ihla de Santa Catarina
Nach unseren Tagen mit Hagen und Lucia in Foz de Iguazu machten wir uns direkt auf den Weg um die beiden wieder zu treffen.
Dabei legte wir einen Zwischenstopp in Vilha Verde ein. Dort stehen seltsame Steinkreationen rum, welche sich über die Jahrhunderte durch Abtragungen so geformt haben. Bei einem Spaziergang zeigte ein Führer was die Steine angeblich darstellen, wobei man manchmal schon sehr genau hinschaunen muss, um irgendetwas darin zu erkennen. So zum Beispiel diese Coca Cola-Flasche auf dem zweiten Bild hier. Über Curitiba ging es anschließend weiter in Richtung Florianopolis.
Auf der Ihla de Santa Catarina hatten wir noch zwei Tage bis Hagen und Lucia ankamen. Diese nutzten wir um die Insel zu erkunden und freuten uns über den europäischen Einfluss im Süden Brasiliens, denn endlich gibt es mal wieder richtige Brötchen! Nachdem wir ein schönes Hotel für uns vier fanden, verbrachten wir unsere Zeit an den umliegenden Startplätzen. Das Wetter war zwar schön, aber leider hinderte uns zu viel Wind am Fliegen...
Wir freuten uns sehr, als letzten Sonntag meine Eltern schließlich wieder bei uns waren. Sie erzählten unglaublich begeistert von ihrer Zeit im Pantanal. Was für Tiere sie alles gesehen haben, wobei eine rießige Anakonda wohl das absolute Highlight war.
Auf der Insel war das Wetter zwar nicht so gut wie erhofft, aber wir hatten trotzdem eine sehr schöne gemeinsame Zeit. In unserem Hotel direkt am Meer wurde uns leckeres Essen aufgetischt und Chica durfte sich am ganzen Strand frei austoben.
Da es an unserem ersten gemeinsamen Tag regnete entschieden wir uns für einen Ausflug nach Blumenau. Hier leben einige Brasilianer mit europäischem Ursprung und es findet jährlich ein Oktoberfest statt, nach dem Karneval in Rio das zweitgrößte Volksfest Brasiliens! Ansonsten ist der deutsche Einfluss nicht mehr sonderlich zu sehen, abgesehen von ein paar Fachwerkhäusern und einem typisch deutschem Kaffee, natürlich mit deutschen Angestellten. Anschließend machten wir uns auf den Weg nach Pomerode, dort leben noch 70% Deutsche. Durch die Infrastruktur der Stadt und die zahlreichen deutschen Namen und Schilder wurden unsere Erwartungen hier mehr erfüllt.
Neben gemütlichen Tagen am Strand und beim Wandern gab es noch ein Highlight. Wir machten uns gemeinsam auf den Weg an einen Strand südlich der Insel um auf Whale-Watching-Tour zu gehen. Diesmal hatten wir viel Glück mit dem Wetter und konnten die Sonne auf dem Boot genießen. Obwohl wir dabei nicht sonderlich viele Walen sahen, hatten wir ein sehr eindrückliches Erlebnis. Der Kapitän sichtete zwei Wale in etwa hundert Meter Entfernung und stellte den Motor ab. Gespannt warteten wir darauf, dass die Walmama mit ihrem Kind in unsere Richtung trieben. Schließlich erreichten sie uns, aber das Boot stieß von hinten gegen die großen Säuger. Dabei erschreckten sich die beiden Tiere so sehr, dass die Mutter unter das Boot schwamm und es dabei sogar anhob um ihr Kleines zu schützen. Es folgte eine Ladung Wasser mit der Schwanzflosse und dann hauten sie so schnell wie möglich ab. Wir konnten die Tiere dabei faszinierend nah beobachten, auch wenn es ein etwas mulmiges Gefühl ist, wenn ein Wal von über 15 Tonnen das eigene Boot "angreift". Von der Tour noch vollkommen begeistert, bekamen wir später noch einmal die Chance mehrere Wale vom Ufer aus zu beobachten.
Heute Morgen sind Hagen und Lucia abgereist und jetzt sind sie auf dem Weg zum Flieger. Es war super schön und wir haben uns sehr über ihren Besuch gefreut!
Dabei legte wir einen Zwischenstopp in Vilha Verde ein. Dort stehen seltsame Steinkreationen rum, welche sich über die Jahrhunderte durch Abtragungen so geformt haben. Bei einem Spaziergang zeigte ein Führer was die Steine angeblich darstellen, wobei man manchmal schon sehr genau hinschaunen muss, um irgendetwas darin zu erkennen. So zum Beispiel diese Coca Cola-Flasche auf dem zweiten Bild hier. Über Curitiba ging es anschließend weiter in Richtung Florianopolis.
Auf der Ihla de Santa Catarina hatten wir noch zwei Tage bis Hagen und Lucia ankamen. Diese nutzten wir um die Insel zu erkunden und freuten uns über den europäischen Einfluss im Süden Brasiliens, denn endlich gibt es mal wieder richtige Brötchen! Nachdem wir ein schönes Hotel für uns vier fanden, verbrachten wir unsere Zeit an den umliegenden Startplätzen. Das Wetter war zwar schön, aber leider hinderte uns zu viel Wind am Fliegen...
Wir freuten uns sehr, als letzten Sonntag meine Eltern schließlich wieder bei uns waren. Sie erzählten unglaublich begeistert von ihrer Zeit im Pantanal. Was für Tiere sie alles gesehen haben, wobei eine rießige Anakonda wohl das absolute Highlight war.
Auf der Insel war das Wetter zwar nicht so gut wie erhofft, aber wir hatten trotzdem eine sehr schöne gemeinsame Zeit. In unserem Hotel direkt am Meer wurde uns leckeres Essen aufgetischt und Chica durfte sich am ganzen Strand frei austoben.
Da es an unserem ersten gemeinsamen Tag regnete entschieden wir uns für einen Ausflug nach Blumenau. Hier leben einige Brasilianer mit europäischem Ursprung und es findet jährlich ein Oktoberfest statt, nach dem Karneval in Rio das zweitgrößte Volksfest Brasiliens! Ansonsten ist der deutsche Einfluss nicht mehr sonderlich zu sehen, abgesehen von ein paar Fachwerkhäusern und einem typisch deutschem Kaffee, natürlich mit deutschen Angestellten. Anschließend machten wir uns auf den Weg nach Pomerode, dort leben noch 70% Deutsche. Durch die Infrastruktur der Stadt und die zahlreichen deutschen Namen und Schilder wurden unsere Erwartungen hier mehr erfüllt.
Neben gemütlichen Tagen am Strand und beim Wandern gab es noch ein Highlight. Wir machten uns gemeinsam auf den Weg an einen Strand südlich der Insel um auf Whale-Watching-Tour zu gehen. Diesmal hatten wir viel Glück mit dem Wetter und konnten die Sonne auf dem Boot genießen. Obwohl wir dabei nicht sonderlich viele Walen sahen, hatten wir ein sehr eindrückliches Erlebnis. Der Kapitän sichtete zwei Wale in etwa hundert Meter Entfernung und stellte den Motor ab. Gespannt warteten wir darauf, dass die Walmama mit ihrem Kind in unsere Richtung trieben. Schließlich erreichten sie uns, aber das Boot stieß von hinten gegen die großen Säuger. Dabei erschreckten sich die beiden Tiere so sehr, dass die Mutter unter das Boot schwamm und es dabei sogar anhob um ihr Kleines zu schützen. Es folgte eine Ladung Wasser mit der Schwanzflosse und dann hauten sie so schnell wie möglich ab. Wir konnten die Tiere dabei faszinierend nah beobachten, auch wenn es ein etwas mulmiges Gefühl ist, wenn ein Wal von über 15 Tonnen das eigene Boot "angreift". Von der Tour noch vollkommen begeistert, bekamen wir später noch einmal die Chance mehrere Wale vom Ufer aus zu beobachten.
Heute Morgen sind Hagen und Lucia abgereist und jetzt sind sie auf dem Weg zum Flieger. Es war super schön und wir haben uns sehr über ihren Besuch gefreut!
Dienstag, 17. Juli 2012
Brasilien, Foz de Iguazu
Während wir auf den Besuch von Verenas Eltern Hagen und Lucia warteten, vertrieben wir unsere Zeit noch ein bisschen in der Nähe der Grenze. Tagsüber spannten wir die Slackline, gingen spazieren und angelten ein bisschen. Fröhlich über unseren Fang, warfen wir abends den Fisch in die Pfanne, machten Stockbrot über einem Lagerfeuer und genossen die Ruhe.
Unser Grenzübertritt verlief wieder einmal vollkommen problemlos und auch an Chica störte sich keiner. Nur die Sprache hier bereitet uns Probleme. Während wir mit den unterschiedlichen spanischen Dialekten mittlerweile gut vertraut waren, klingt das portugisisch in unseren Ohren asiatisch! Der Unterschied ist größer als erwartet, aber wir werden uns schon noch daran gewöhnen.
Nach zwei Tagen bei Foz de Iguazu war es endlich so weit, Hagen und Lucia landeten und freudestrahlend konnten wir uns noch nachts begrüßen. Mit im Gepäck waren wieder tolle Sachen wie Schinken, kräftiger Käse und gute Schokolade! Manche Dingen fehlen hier einfach ein bisschen.
Am ersten gemeinsamen Tag gab es zuerst eine Besichtigung des beeindruckenden Damms Itaipu, dem größten Staudamm der Welt. Anschließend stand die Erkundung der Wasserfälle auf dem Plan. Spontan entschieden wir uns, erst in einen Helikopter zu steigen und uns das Naturwunder von oben anzuschauen. Und es war einfach fantastisch einen solchen Überblick zu bekommen.
Voller Freude und Adrenalin machten wir uns nun auf den Weg zu den Wasserfällen. Während man über die Wege spaziert und von zahlreichen Nasenbären begleitet wird, bekommt man immer mehr zu sehen. Anfangs gibt es einen Rinnsal hier und und etwas größere Ströme dort zu erblicken. Bei jeder Kurve die man zurücklegt, sieht man alles aus einer neuen Perspektive bis man schließlich das Highlight erreicht. Unmengen an Wasser stürzen die Klippen herunter und auf einem Steg kann man direkt über den Fluss laufen. Der viele Wind und das spritzende Wasser machen das Erlebnis noch eindrucksvoller.
Am nächsten Tag schauten wir uns die Wasserfälle von der argentinischen Seite aus an. Man sieht hier vollkommen andere Abschnitte des Flusses und alles aus einer ganz anderen Perspektive! Auch hier war es einfach toll und trotzdem ganz anders als auf der brasilianischen Seite.
Abends gings zum Essen in eine Churrasceria. Nachdem man sich am Salat- und Beilagenbuffet bedient hat, kommen immer wieder Kellner mit einem Fleichspieß an den Tisch und bieten dir die unterschiedlichsten Sachen an: von Rumpsteak über Lammfleisch, bis hin zu Hühnerherzen und gegrillter Ananas. Sehr lecker!
Jetzt sitzen Hagen und Lucia im Flieger auf dem Weg nach Pantanal. Wir zwoeinhalb haben 5 Tage Zeit nach Florianopolis zu fahren und freuen uns schon, die beiden dort wieder zu sehen!
Unser Grenzübertritt verlief wieder einmal vollkommen problemlos und auch an Chica störte sich keiner. Nur die Sprache hier bereitet uns Probleme. Während wir mit den unterschiedlichen spanischen Dialekten mittlerweile gut vertraut waren, klingt das portugisisch in unseren Ohren asiatisch! Der Unterschied ist größer als erwartet, aber wir werden uns schon noch daran gewöhnen.
Nach zwei Tagen bei Foz de Iguazu war es endlich so weit, Hagen und Lucia landeten und freudestrahlend konnten wir uns noch nachts begrüßen. Mit im Gepäck waren wieder tolle Sachen wie Schinken, kräftiger Käse und gute Schokolade! Manche Dingen fehlen hier einfach ein bisschen.
Am ersten gemeinsamen Tag gab es zuerst eine Besichtigung des beeindruckenden Damms Itaipu, dem größten Staudamm der Welt. Anschließend stand die Erkundung der Wasserfälle auf dem Plan. Spontan entschieden wir uns, erst in einen Helikopter zu steigen und uns das Naturwunder von oben anzuschauen. Und es war einfach fantastisch einen solchen Überblick zu bekommen.
Voller Freude und Adrenalin machten wir uns nun auf den Weg zu den Wasserfällen. Während man über die Wege spaziert und von zahlreichen Nasenbären begleitet wird, bekommt man immer mehr zu sehen. Anfangs gibt es einen Rinnsal hier und und etwas größere Ströme dort zu erblicken. Bei jeder Kurve die man zurücklegt, sieht man alles aus einer neuen Perspektive bis man schließlich das Highlight erreicht. Unmengen an Wasser stürzen die Klippen herunter und auf einem Steg kann man direkt über den Fluss laufen. Der viele Wind und das spritzende Wasser machen das Erlebnis noch eindrucksvoller.
Am nächsten Tag schauten wir uns die Wasserfälle von der argentinischen Seite aus an. Man sieht hier vollkommen andere Abschnitte des Flusses und alles aus einer ganz anderen Perspektive! Auch hier war es einfach toll und trotzdem ganz anders als auf der brasilianischen Seite.
Jetzt sitzen Hagen und Lucia im Flieger auf dem Weg nach Pantanal. Wir zwoeinhalb haben 5 Tage Zeit nach Florianopolis zu fahren und freuen uns schon, die beiden dort wieder zu sehen!
Mittwoch, 11. Juli 2012
Argentinische Polizei
Beim letzten Blogeintrag ging etwas verloren, was
wir noch gerne erzählen wollten.
Die argentinische Polizei wird von vielen Reisenden
sehr verflucht. Sie seien so korrupt und versuchen mit allen Tricks an Geld ran
zu kommen - besonders im Osten der Landes.
Hier jetzt unserer Begegnung mit der Polizei in
Corrientes, einer Stadt weit im Osten.
Die Verkehrsführung in Argentinien ist teilweise
absolute Katastrophe - besonders in größeren Städten - und für Europäer kaum nachvollziehbar.
Nach einigem Gegurke und mehrmaligem Scheitern daran links abzubiegen, sahen
wir die einzige Chance darin, bei rot anderen Autos hinterher zu düsen.
Leider war offensichtlich gerade die Verkehrspolizei in
der Nähe und einen Moment später waren wir mit einem Polizisten auf dem Motorrad
vor uns und einem hinter uns in der Klemme. Mit Blaulicht forderten sie uns auf
anzuhalten um mit bösen Blicken unsere Papiere zu kontrollieren. Leider fragten
sie auch nach der Versicherung, die wir hier nicht dabei haben.
Während der eine Polizist die Unterlagen
kontrollierte, überlegte der Anderen wo es Bremsbeläge zu kaufen gibt, das war nämlich
eigentlich unser Ziel.
Schließlich überlegten sie gemeinsam hin und her,
vergasen unsere Versicherung und gaben uns letztlich keinen Strafzettel - warum
nicht, verstehen wir auch nicht ganz...
Und zur Krönung eskortierten sie uns anschließend zu
einem Verkäufer von Bremsbelägen um sich daraufhin freundlich lächelnd und
winkend von uns zu verabschieden.
Noch sind wir im Land, hoffentlich ändert sich unser
Eindruck von der Polizei nicht mehr wesentlich.
Montag, 9. Juli 2012
Argentinien, Dschungel und Sümpfe
Nachdem wir uns so über die Wärme freuten, kam erst
einmal richtig ekliges nass-kaltes Wetter Abgesehen davon, dass sich die Sonne
lange nicht blicken lies und es unangenehm abkühlte, weichten alle Straßen
immer weiter auf. Der Weg zum Nationalpark Mburucuya war so matschig, dass sich
vor uns ein Auto schon festgefahren hatte und wir rutschen auch selbst
unangenehm durch die Gegend. Also entschieden wir uns direkt zu den Sümpfen
„Esteros del Ibera“ zu fahren. Zwar war auch hier die Straße teilweise eine große
Herausforderung, aber wir wussten wenigstens, dass eine Chance bestand, unser
Ziel zu erreichen. Und dank Jochens Fahrkünsten haben wir die etwa 250 km
Matschpiste tatsächlich geschafft ohne uns festzufahren!
In den Sümpfen angekommen, warteten wir auf gutes
Wetter, um mehr Tiere zu Gesicht zu bekommen. Bei einer Bootstour wurde unsere
Geduld belohnt: Kaimane tankten Energie in der Sonne, Sumpfhirsche grasten
neben Wasserschweinen und viele Bunte Vögel zwitscherten in der Gegend herum.
Doch auch während der Autofahrten zeigten sich ab und zu exotische Tiere links
und rechts neben der Straße.
Bei strahlendem Sonnenschein befinden wir uns jetzt
in der Region Misiones. Chica freut sich, dass sie endlich wieder geknuddelt
wird. Ist sie nass oder hat sie sich angestrengt, riecht man aber leider noch deutlich
ihre Begegnung mit dem Stinktier.
Es ist merkbar, dass wir uns in der Nähe von
Brasilien und nur noch am Rand von Argentinien befinden. Der Lebensstandard hat
sich spürbar verringert. Internet bekommt man nur noch selten und wo sonst
Häuser stehen, sind hier nur noch Baracken zu finden. Scheinbar fehlt auch das
Geld für all die Zäune und wir haben freie Bahn :-)
Dienstag, 3. Juli 2012
Argentinien, Region Tucuman und Salta
Nachdem wir in La Cumbre das tolle Flugwetter sehr
genossen haben, wurden die nächsten Tage wegen zu viel Wind unfliegbar. Daher
fiel die Entscheidung nach Tucuman zu fahren, ein Fluggebiet von dem jeder
argentinische Pilot redet!
Wie so häufig, macht einem das Wetter einen Strich du
die Rechnung. Bei strahlendem Sonnenschein verbrachten wir den Tag am
Startplatz, aber aufgrund der starken Inversion wären nur Abgleiter möglich
gewesen und für die nächsten Tage war keine Besserung zu erwarten. Wir haben es
nämlich geschafft im schlechtesten Monat der schlechtesten Zeit des Jahres dort
aufzutauchen.
Zu allem Überfluss vertrieb Chica ihre Zeit in einem
Feld und reagierte scheinbar allergisch auf ihren Ausflug. Mit geschwollenen
Augen saß sie am nächsten Tag im Auto. Sie wollte sie nicht wirklich öffnen, aber
dafür die ganze Zeit daran rimmeln. Nach einer Cortisonspritze ist zum Glück
bereits Besserung in Sicht.
Als Ersatzprogramm zum Fliegen gab es eine Tour über
die berühmte Ruta 40, zwischen roten Steinen schlängelt sie sich entlang der
Weinstraße. Auch hier erzählen viele wie toll die Gegend ist und das man
unbedingt dort gewesen sein muss. Wir konnten uns nicht ganz so hinreißen
lassen, da wir von den vorigen Ländern wohl einfach zu verwöhnt sind.
Mittlerweile sind wir wieder in sehr niedrigen
Gefilden angekommen. Und endlich ist es wieder so weit, tagsüber kurze Hose und
T-Shirt und nachts die Zeltwände geöffnet. Wir genießen die Wärme und freuen uns
wieder komplette Abende im Freien verbringen zu können!
Donnerstag, 21. Juni 2012
Argenitien, Rund um Cordoba
Nach unserem einmaligen Besuch bei den
Walen ging es etwa 1500 km in den Norden. Eine ideale Route um sich von den
Ereignissen zu erholen und sie zu verarbeiten, denn an diesen beiden Tage gab
es nichts spannendes zu erleben. Rein gar nichts! Es geht immer zu nur gerade
aus, keine Kurve, kein Hügel. Links und rechts ununterbrochen Stacheldrahtzaun,
mit ertraglosen, verdorrten Bäumen und Sträuchern dahinter. Wozu also diese
Unmengen an Zaun?? Irgendwann kam die große Abwechslung an der Straße. Anstatt
Bäume waren nun Graslandschaften hinter den Gattern zu sehen...
Nach zwei langen Tagen mit viel Fahrt
erreichten wir schließlich das Fluggebiet Merlo. Uns kribbelte schon alles,
endlich wieder in die Luft zu kommen und Abwechslung zu bekommen. Also gab es
hier einen wunderschönen Flug entlang der Sierra de Cordoba.
Da am nächsten Tag sehr bedeckter
Himmel war und Chica bei unserer geplanten Wanderung im Naturpark nicht
erwünscht war, steuerten wir direkt das nächste Fluggebiet bei Cordoba im
Stadtteil La Calera an.
Nach einem Fußmarsch den 140 m-Hügel
hinauf, geht es meist schön zu soaren. Leider kam der Wind bei uns nicht
optimal und der Flug blieb nur sehr kurz.
Anschließend steuerten wir La Cumbre,
nördlich von Cordoba, an. Zuerst statteten wir Andy Hediger, einem Schweizer
Paragliding-Worldcupsieger, einen kurzen Besuch ab. Er hat sich vor über 10
Jahren hier niedergelassen und einen über die Jahre größer werdenden Flugplatz
mit mehreren Hangars aufgebaut. Neben Motorseglern, Motormaschinen und
Ultraleichts gibt es unter anderem auch eine 18-Mann-Cessna für
Fallschirmsprünge. Dieses Flugzeug hat er selbst von Österreich nach
Argentinien geflogen! Mittlerweile kann man hier einen vierjährigen Lehrgang im
Bereich Luftsport absolvieren. Eine tolle Anlage und ein netter Kerl. Er kannte
uns vorher nicht, aber wir bekamen direkt das Angebot hier zu übernachten und
Internet und Duschen zu nutzen.
Mittlerweile sind wir schon den vierten
Tag im Fluggebiet Cuchi Coral bei La Cumbre und ganz begeistert. Endlich können
wir mal wieder fliegen, bis uns die Luft ausgeht. Obwohl hier gerade Winter
ist, lässt sich nicht über fehlende Thermik beschweren. Den ganzen Tag über
kann man mit den Kondoren gemeinsam in aufdrehen. Nach 20 Minuten Flug gibt’s
den ersten Toplandeversuch und nach einer Stunde hat man es -vielleicht-
endlich geschafft wieder am Startplatz einzulanden.
Der Weg in den Norden machte sich
glücklicherweise auch mit der Temperatur bemerkbar. Zwar brauchen wir abends
oft noch die Standheizung, aber mittags ist manchmal schon wieder
T-Shirt-Wetter, wie schön!
Hier ist alles wunderbar, bis auf die
Tatsache, dass Chica mit einem Stinktier Bekanntschaft gemacht hat. So
neugierig wie sie ist, wollte sie nicht von ihm ablassen, bis sie eine volle
Ladung ins Gesicht bekam.
Ihre Augen sind zum Glück in Ordnung,
aber sie stinkt ganz, ganz fürchterlich. Nach einem ausführlichen Bad im kalten
Fluss (sie ist leider wahnsinnig wasserscheu) ist es noch nicht besser geworden
und jetzt muss sie erst einmal draußen verweilen.
Wer also einen tollen Tipp hat, nur her
damit!
Mittwoch, 13. Juni 2012
Argentinien, Puerto Madryn
Unsere erste Nacht an der Ostküste verbrachten wir
bei Punta Ninfa. Wir wussten, dass man hier oft Wale und Seelöwen sehen und
hören kann. Der Stellplatz war zwar wunderschön, aber leider lies sich kein
Tier blicken. Am nächsten Morgen konnten wir zwar ein paar Seelöwen entdecken,
aber von Walen war immer noch keine Spur. Schade eigentlich! Aber wir haben uns
gedacht, dass wir wohl einfach zur falschen Zeit hier sind.
Kurz darauf aber die erste Begeisterung! Ganz weit da
draußen war ein Wal zu erahnen. Obwohl wir erst überlegen mussten, ob es sich
um eine springen Robbe oder um Walflossen handelt, konnten wir uns mit Fernglas
schließlich doch überzeugen. Wie toll schon alleine das war. Aber wie sehr
dieses Erlebnis noch getoppt wird, hätten wir uns nicht erträumen lassen!!
Es ging weiter nach Puerto Madryn, wo wir die erste
Nacht einen Campingplatz aufsuchten, um mal wieder heiße Duschen zu genießen.
Der Ort liegt an der Bucht „Golfo Nuevo“, in welcher sich die Wale nur so
tümmeln. Fährt man durch die Stadt und steht an der roten Ampel, tauchen neben
einem immer wieder Walflossen auf und einige Wasserfontänen sind zu entdecken.
Beim Abendspaziergang am Ufer entlang sieht man zahlreiche dieser Giganten. Nun
dachten wir auch hier wieder, dass es besser kaum werden könne, aber auch hier
haben wir uns getäuscht!
Auf der Península Valdés soll man nicht nur
Buckelwale, sondern auch Orcas und Seeelefanten zu Gesicht bekommen, also
wollten wir auch dort eine Nacht verbringen. Den Eintritt zahlten wir gerne, da
wir uns fast sicher waren dort einige Tiere zu finden und endlich auch nachts
welche zu hören. Aber was für einen Enttäuschung, außer ein paar Robben,
Seelöwen und einem Gürteltier zeigte sich nichts.
Kaum waren wir raus aus dem Park und zurück am Strand
vom vorigen Tag wurden wir direkt von den ersten Walen am Ufer empfangen. Wir
verbrachten die nächsten Tage fast ununterbrochen am Meer und nach maximal zwei
Minuten am Wasser konnte man die ersten Tiere sichten! Dabei wurden
Wahlwanderungen zu Walwanderungen. Man geht am Wasser entlang und wird von
einem Wal begleitet. In Schrittgeschwindigkeit schwimmt er neben dir in nur 20
m Entfernung her, dreht sich um die eigene Achse, zeigt seine Flossen und
streckt seinen schwarz-weißen Bauch in die Sonne. Dabei werden sie von ein paar
spielenden Robben begleitet. Das alles so hautnah und man steht auf einer Höhe
mit den Tieren, könnte einfach ein paar Meter ins Wasser zu ihnen gehen. Der
absolute Hammer!!
Spontan blieben wir erst eine und dann noch eine
zweite Nacht an einer ruhigen Stelle der Bucht. Es war einmalig! Die ganze
Nacht durch hört man die Wale rufen und Luft auspusten. Endlich! Bei
Sonnenaufgang waren so wahnsinnig viele Tiere zu sehen. An nur einer Stelle,
tummelten sich acht Riesen Bauch an Bauch und Flosse an Flosse, begleitet von
zahlreichen Delfinen. Und das nur an einer Stelle, über die ganze Bucht
verteilt waren noch so viele weitere Wale zu entdecken.
In der Ferne flogen Vogelschwärme und warteten
darauf, dass der unter ihnen schwimmende Wal aus dem Wasser springt und sie
vollspritzt. Einzelne Flattermänner setzen sich so lange auf den Rücken der
Giganten bis sie wieder untertauchen und scheinen mit ihnen zu spielen.
Der Wahnsinn, der absolute Knaller! Die Erlebnisse
hier sind einfach kaum in Worte zu fassen!
Donnerstag, 7. Juni 2012
Argentinien, durch den Westen in Richtung Süden
Wir hörten, dass Mendoza das Winterfluggebiet überhaupt
sei und das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Dort angekommen,
war aber leider Föhnwetterlage, also nicht fliegbar. Am nächsten Tag sah es schon
besser aus. Also machten wir einen Flug, aber ganz ideale Bedingungen
herrschten immer noch nicht. Da wir mit dem Wetter unzufrieden waren und uns im
örtlichen Club nicht so wohl fühlten, machten wir uns am nächsten Tag schon
weiter auf den Weg in Richtung Süden.
Dabei bemerkten wir oft, wie nah wir mittlerweile an Patagonien
sind. An manchen Tagen ist nicht mehr daran zu denken draußen zu essen. Aber
nicht wegen der Kälte, sondern wegen dem Wind! Unser Käse wird vom Brötchen
gepustet, die vollen Kaffeetassen werden umgefegt und sogar unsere
Schmutzfänger am Auto reißen fast ab! Zum ersten Mal mussten wir mitten in der
Nacht das Dach einklappen und unten schlafen, aus Angst umgeworfen zu werden.
Die zahlreichen Naturparks, welche sich im Westen
Argentiniens aneinander reihen, sind wunderschön. Dafür wird der viele Wind
gerne in Kauf genommen Man fährt von einem See zum nächsten, umrandet von hohen
weißen Bergen und schönen Wäldern, verbunden durch kleine idyllische Flüsschen.
Ein bisschen wie Skandinavien... Morgens spiegelt sich die rötliche Sonne im
Wasser und Kaninchen hoppeln uns über den Weg. Einfach traumhaft hier. Und
dadurch, dass wir nicht grade zur Hochsaison unterwegs sind, genießen wir in
sehr touristischen Gegenden immer absolute Einsamkeit.
Es gibt aber nicht nur viel Wind, sondern man merkt
deutlich, dass hier Winter ist. Die Sonne geht erst nach 9 Uhr auf und unser
gefrorenes Wasser morgens ist nichts Ungewöhnliches mehr. Mittlerweile können
die gespülten Sachen schon nicht mehr draußen stehen bleiben, da sie anstatt zu
trocknen gefrieren. Für Spaziergänge im Wald ist es einfach zu kalt. Teilweise sind
nicht nur die Bäume und Wiesen von Schnee bedeckt, sondern auch die Straße ist
komplett weiß. LKWs legen Schneeketten an und einige Autos liegen im Graben.
Und das alles auf nur 600 müNN! Mit endlich wieder funktionierender Standheizung
und einer Elektroheizung schaffen wir uns zwar ein wenig Abhilfe. Trotzdem fiel
spätestens an dieser Stelle für uns die Entscheidung, dass das erst einmal der
südlichste Punkt unserer Reise sein soll und wir uns nun auf den Weg zur
Ostküste machen.
Dienstag, 29. Mai 2012
Argentinien, La Rioja
Auf dem Weg zur Grenze verbrachten wir noch ein paar
Nächte in einsamen Gegenden mit wahnsinns Sternenhimmel in Chile. Kein Wunder,
dass es dort in der Gegend so viele Observatorien gibt!
Über den Paso de San Francisco ging es dann weiter
nach Argentinien durch eine atemberaubende Natur. Bergaufwärts konnte man -noch
in Chile- Dünen und Berge in allen Farben leuchten sehen. Von rot über gelb und
lila bis hin zu grün strahlte uns die Landschaft entgegen. Umgeben von mehreren
Bergen mit über 6000 müNN ging es schließlich vorbei an kleinen Schneefeldern
ins wesentlich grünere Argentinien. Kurz nach dem Passieren des Passes gab es
wieder bunte Farben in der Natur. Die Straße wird dort von grünen und gelben Flächen
gesäumt, in welchen sich viele Lamas prima tarnen können. Daran wäre in Chile
gar nicht zu denken gewesen.
Wir freuten uns über alle 100 Meter die wir tiefer
kamen, in der Aussicht diesmal eine nicht ganz so eisige Nacht zu erleben. Noch
morgens um 11 Uhr wuchsen nämlich Eiszapfen an unseren Wassersäcken in der
Sonne! Auf dem Weg ins Tal führte die Straße an kontrastreichen knallroten und
grauen Felswänden vorbei, bis wir schließlich auf nur 1100 müNN einen schönen
und recht warmen Schlafplatz hinter Büschen fanden.
Unser erstes Ziel im Land sollte La Rioja werden.
Hier gibt es ein Fluggebiet, in dem auch im Winter fast jeden Tag geflogen
werden kann. Also steuerten wir die Gegend an und machten uns direkt auf die
Suche nach dem Landeplatz, welcher uns mehr als begeisterte! Der örtliche
Gleitchirm- und Drachenclub besitzt einen riesigen Landeplatz mit Clubhaus,
großen Kamin zum Grillen und Toiletten. Auch die Transporte funktionieren hier
einwandfrei und so konnten wir mehrere Tage gemeinsam mit einheimischen Piloten
auf den Berg fahren und fliegen gehen, während Chica aufmerksam am Auto
wartete.
Wir haben uns bei den Mitgliedern sehr wohl gefühlt,
einen Abend grillten wir gemeinsam und die Nächte haben wir dort auch
verbracht.
Jetzt geht es weiter und wir schauen, was uns in
Mendoza erwartet.
Montag, 21. Mai 2012
Chile, über San Pedro de Atacama bis Antofagasta
Wie gehofft konnten wir beide in Iquique noch einmal
schön fliegen. Zwar war es am Meer wieder einmal sehr diesig. Dafür gab es
während der Landung rumtollende Robben im Wasser zu beobachten.
Das Wetter wurde die nächsten Tage schlechter, also entschieden
wir uns weiter gen Süden aufzubrechen und fuhren an der Küste entlang bis
Tocopilla. Den ganzen Weg über war alles karg. Außer Sand und Steinen findet
man dort nichts. Wenigstens ändern sich die Formen der Buchten während der
Fahrt noch ein bisschen und es ist nicht ganz so langweilig.
Da hier fliegerisch nichts los war wollten wir uns
jetzt das Landesinneren anschauen, in der Hoffnung mal etwas anderes zu sehen
und Abwechslung zu bekommen. Während die Straße an der Küste wenigstens noch
mit einigen wenigen Kurven über ein paar Hubbel ging, fährt man Richtung Osten
nur noch Ewigkeiten geradeaus. Es gibt nichts zu sehen, außer Strommästen
welche den Weg säumen! Unsere Hoffnung von der Abwechslung wurde also leider
nicht erfüllt.
Es gibt aber auch schöne Seiten, denn obwohl hier
schon Winter ist, werden die Temperaturen zwischen den Sanddünen nachmittags so
hoch, dass es verlockt, sich in Badesachen in die Sonnen zu setzen. Das
entschädigt die öde Gegend ein wenig.
Unser Weg ging bis San Pedro de Atacama, wo wir uns
mit Burki und Nina -Freunde von Jochen- trafen. Sie sind auch seit mehreren
Monaten unterwegs, haben aber in Argentinien angefangen und fahren unserer
Route anders herum. Da die beiden auch Piloten sind konnten wir uns über die
kommenden Fluggebiete ein wenig austauschen und verbrachten einen gemeinsamen
netten Abend. Am nächsten Tag erkundeten wir zusammen das „Valle de la Luna“ und machten uns dann in
entgegengesetzte Richtungen auf den Weg.
Im Norden von Chile sieht alles gleich aus, die Natur
besteht so gut wie komplett nur aus Dünen und Steinhaufen. Wir brauchen nun
wieder einmal etwas Abwechslung und haben keine Lust mehr auf die Einseitigkeit
der Gegend. Deshalb machen wir uns jetzt schon auf den Weg zur argentinischen
Grenze.
Mittwoch, 16. Mai 2012
Chile, Iquique
In Chile ist alles anders. Auf einmal gibt es wieder
Straßen, die als solche zu erkennen und vor allem auch ausgeschildert sind. Es
gibt die Möglichkeit an Tankstellen Kleinigkeiten zu kaufen. Wir können in der
Nähe vom Meer wieder in kurzen Klamotten rumlaufen. Und es gibt wieder
Supermärkte, in denen das Einkaufen aber leider so teuer wie in Deutschland
ausfällt.
Nach unserer Ankunft in Chile steuerten wir als
erstes Iquique an. Das Fluggebiet kennt jeder Pilot und es ist dafür bekannt,
dass man hier jeden Tag fliegen kann. Außerdem kamen wir auf dem Campingplatz
der Flugschule Altazor endlich mal wieder dazu unsere Sachen im Internet zu
erledigen. WiFi-Zonen in Bolivien zu finden grenzt nämlich nahezu ans
Unmögliche.
Nach ein paar nicht ganz so ergiebigen Flügen in
Iquique und Palo Buque, welches nur wenige Kilometer entfernt liegt, sehnten
wir uns wieder nach abgeschiedenen Schlafplätzen. Also ging es ein Stück weiter
in den Norden nach Pisagua. Die Dünen am Meer sind wunderschön und in absoluter
Einsamkeit kann man die rot im Meer untergehende Sonne beobachten. Als einzige
Gesellschaft hatten wir -direkt um die Ecke- einige spielende Robben, welche
bis in die Dunkelheit ihre typischen Rufe von sich gaben.
Fliegerisch konnten wir das Gebiet leider nicht ganz so wie erwartet erkunden. Das Wetter war zwar toll, aber der Wind nicht passend. Als Ersatzprogramm gab es eine Erkundung der Bucht bei Pisagua. Von hier aus kann man wunderbar auf Steinen faulenzende Seelöwen, im Wasser planschende Robben und fliegende Geier beobachten und bis zu ihnen an den Strand gehen. Das laute Gebrüll und der eindringliche Geruch schreckten Chica aber zu sehr ab um mit uns zusammen den Spaziergang zu unternehmen, sie zog es vor in der Zeit das Auto zu bewachen.
Fliegerisch konnten wir das Gebiet leider nicht ganz so wie erwartet erkunden. Das Wetter war zwar toll, aber der Wind nicht passend. Als Ersatzprogramm gab es eine Erkundung der Bucht bei Pisagua. Von hier aus kann man wunderbar auf Steinen faulenzende Seelöwen, im Wasser planschende Robben und fliegende Geier beobachten und bis zu ihnen an den Strand gehen. Das laute Gebrüll und der eindringliche Geruch schreckten Chica aber zu sehr ab um mit uns zusammen den Spaziergang zu unternehmen, sie zog es vor in der Zeit das Auto zu bewachen.
Jetzt sind wir wieder zurück in Iquique und hoffen
auf ein paar tolle Flugtage, wie sie es hier eigentlich immer gibt!
Donnerstag, 10. Mai 2012
Bolivien, Salar der Uyuni
Unsere nächsten Tage waren nicht weniger spannend und
abwechslungsreich. Von Uyuni aus ging es auf den „Salar de Uyuni“. Schon vor
unsere Abreise nach Südamerika stand fest, dass der Salzsee auf dem Programm
stehen muss! Da gerade Regenzeit war, sind einige Stellen des Sees extrem
matschig -wie sulziger Schnee- und ohne 4x4 ist man chancenlos. Doch auch das
hat seinen Charme, denn auf der wässrigen Oberfläche spiegeln sich umgebene
Berge wunderbar klar. In anderer Richtung erscheinen Boden und der sich darin spiegelnde
Himmel strahlend blau. An trockenen Stellen ist alles rund herum weiß. Nach dem
Besuch der Insel Incahuasi suchten wir uns ein kleines Eiland aus, um dort nach
einem Schlafplatz Ausschau zu halten. Wir waren von der Stelle zwar durchaus
angetan, entschieden uns aber, die Nacht wo anders zu verbringen.
So weit unser Plan... Beim Versuch die Insel zu
verlassen blieben wir stecken und kamen so schnell auch nicht mehr davon. Nach
über 3 Stunden Arbeit und Zentnern an geschleppten Steinen konnten wir uns aus
dem lehm- und tonhaltigen Sand noch immer nicht befreien. Also kamen wohl oder
übel unsere Sandbleche das erste Mal zum Einsatz. Nach noch mehr Versuchen den
tiefen, matschigen Löchern zu entkommen, waren wir kurz nach Einbruch der
Dunkelheit endlich erfolgreich. Total k.o. und eingeschlammt entschieden wir
uns die Nacht doch dort, aber auf sicherem Untergrund, also festem Salz, zu
verbringen.
Nach Aufräumarbeiten und Fotosession ging’s am
nächsten Morgen dann auch schon weiter. Bei Llica verließen wir den Salzsee und
wollten über den Salar de Coipasa zur chilenischen Grenze weiterfahren.
Und weil’s uns am Tag zuvor so gut gefiel und die
Sandbleche noch verbogen und schmutzig waren: gleich noch mal. Körperlich vom Buddeln, Auto anheben und Steine hieven noch erledigt, haben wir es geschafft
uns einen Tag später wieder fest zu fahren. Heute wenigstens nur im Sand, aber
dafür stand der Toyota beängstigend
schief. Also das Gleiche noch mal von vorne, mit dem High-Lift
Wagenheber das Auto mehrmals hoch bocken, Sand weg schaufeln, Sandbleche
abschrauben und unterlegen. Diesmal schafften wir es mit deutlich weniger
Versuchen uns zu befreien und konnten unsere Fahrt noch am gleichen Tag
fortsetzen.
Leider aber nicht ganz so wie geplant. Auf diesem Salzsee
war zu viel Wasser, um ihn zu überqueren und wir hatten weder Kraft, noch Lust
oder Nerven ein Risiko einzugehen. Also ging es innerhalb von zwei Tagen Fahrt
um den Salar herum zu chilenischen Grenze bei Colchane. Dabei passierten wir
einige winzige Käffer in denen scheinbar nur alte, vom Coca kauen verblödete
Menschen wohnen. Normal mit ihnen zu reden, oder gar eine vernünftige Antwort
zu bekommen, ist unmöglich...
An der Grenze wurde unser Auto nach Lebensmitteln
durchsucht und das erste Mal interessierte es jemanden, dass ein Hund mit dabei
war. Nach einigen Formularen, Kopien und Unterschriften konnte aber auch das
ohne Tierarzt geklärt werden und unserer Einreise stand nichts im Wege.
Dadurch, dass wir hier keinen festen Urlaubsort haben, blieben Chica zehn Tage
Quarantäne erspart!
Und wir sind nun seit Wochen wieder das erste Mal auf
unter 3600 müNN...
Bolivien, der unvergessliche Süden
Nach Sucre ging unsere Fahrt weiter durch Potosí bis
Tupiza, welches für die tollen Steine in der Gegend bekannt ist. Nicht nur die
Formationen, auch die leuchtend rote Farbe der Felsen im Kontrast zum grauen
Gebirge im Hintergrund wirkt toll.
Anschließend führte unser Weg vorbei am kleinen
Örtchen San Pablo de Lipez, dem Geysir „Sol de Mañana“ und dem Salar de
Chalviri. Nicht nur die dabei erreichte Höhe von über 4900 müNN war
faszinierend, auch unsere Route dorthin war äußerst abenteuerlich. Quer über
Fußballplätze auf denen grade gespielt wurde, ging es anschließend über Stock
und Stein und durch tiefe, rauschende Bäche. Ansonsten gibt es dort nichts.
Keine Bäume, keine Menschen, keine Häuser. Weit uns breit nur unsere Straße,
mit Büscheln bewachsene Hügel und im Hintergrund mächtige weiße Schneeberge. Ab
uns zu taucht mal eine kleine Lagune auf, in der sich ein paar Flamingos
tummeln. Unsere Straße war keine viel befahrene, denn für uns unpassierbare
Stellen mussten durch Einsatz der Schaufel zugänglich gemacht werden und das
Allrad-System des Toyotas kam nicht nur einmal zum Einsatz. 200 km am Tag waren
dabei eine gute Leistung! Man kann sich vorstellen, dass auf dieser Straße
nicht sonderlich viel Betrieb war: ein Gegenverkehr von zwei Autos am Tag,
einige Lamas, Alpakas und Hasen. Also mehrere Tage auf weit über 4000 müNN
weiter ohne Menschen zu treffen und mehr als fünf Ortschaften zu passieren.
Nun ging es wieder in Richtung Norden, mit der Laguna
Colorada als erstes Ziel, an der wir auch eine Nacht verbrachten. Sie liegt auf
„nur“ 4360 müNN, wir waren froh nicht 500 m höher übernachten zu müssen.
Trotzdem froren nachts unsere großen Wassersäcke komplett ein...
Die Natur hat sich mittlerweile in eine wüstenartige
Gegend verwandelt. Weit und breit rot-bräunlicher Sand und Kies. Aber immer
noch zahlreiche gigantische weise Berge im Blickfeld. Wege sind hier schon oft
gar nicht mehr zu erkennen, also gings querfeldein mit Hilfe des GPS’ entlang
der „Straße der Lagunen“.
Die vielen Gebirgsseen zeigten sich in roter, grüner,
brauner und weißer Farbe und dienen als Heimat für unzählige Flamingos. Das
klare Wasser reflektiert die umgebenen Berge, als würde man in einen Spiegel
schauen.
Eine unglaubliche Natur und absolut unvergessliche
Tage!
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