Donnerstag, 10. Mai 2012

Bolivien, Salar der Uyuni


Unsere nächsten Tage waren nicht weniger spannend und abwechslungsreich. Von Uyuni aus ging es auf den „Salar de Uyuni“. Schon vor unsere Abreise nach Südamerika stand fest, dass der Salzsee auf dem Programm stehen muss! Da gerade Regenzeit war, sind einige Stellen des Sees extrem matschig -wie sulziger Schnee- und ohne 4x4 ist man chancenlos. Doch auch das hat seinen Charme, denn auf der wässrigen Oberfläche spiegeln sich umgebene Berge wunderbar klar. In anderer Richtung erscheinen Boden und der sich darin spiegelnde Himmel strahlend blau. An trockenen Stellen ist alles rund herum weiß. Nach dem Besuch der Insel Incahuasi suchten wir uns ein kleines Eiland aus, um dort nach einem Schlafplatz Ausschau zu halten. Wir waren von der Stelle zwar durchaus angetan, entschieden uns aber, die Nacht wo anders zu verbringen.
So weit unser Plan... Beim Versuch die Insel zu verlassen blieben wir stecken und kamen so schnell auch nicht mehr davon. Nach über 3 Stunden Arbeit und Zentnern an geschleppten Steinen konnten wir uns aus dem lehm- und tonhaltigen Sand noch immer nicht befreien. Also kamen wohl oder übel unsere Sandbleche das erste Mal zum Einsatz. Nach noch mehr Versuchen den tiefen, matschigen Löchern zu entkommen, waren wir kurz nach Einbruch der Dunkelheit endlich erfolgreich. Total k.o. und eingeschlammt entschieden wir uns die Nacht doch dort, aber auf sicherem Untergrund, also festem Salz, zu verbringen.

Nach Aufräumarbeiten und Fotosession ging’s am nächsten Morgen dann auch schon weiter. Bei Llica verließen wir den Salzsee und wollten über den Salar de Coipasa zur chilenischen Grenze weiterfahren.
Und weil’s uns am Tag zuvor so gut gefiel und die Sandbleche noch verbogen und schmutzig waren: gleich noch mal. Körperlich vom Buddeln, Auto anheben und Steine hieven noch erledigt, haben wir es geschafft uns einen Tag später wieder fest zu fahren. Heute wenigstens nur im Sand, aber dafür stand der Toyota beängstigend schief. Also das Gleiche noch mal von vorne, mit dem High-Lift Wagenheber das Auto mehrmals hoch bocken, Sand weg schaufeln, Sandbleche abschrauben und unterlegen. Diesmal schafften wir es mit deutlich weniger Versuchen uns zu befreien und konnten unsere Fahrt noch am gleichen Tag fortsetzen.

Leider aber nicht ganz so wie geplant. Auf diesem Salzsee war zu viel Wasser, um ihn zu überqueren und wir hatten weder Kraft, noch Lust oder Nerven ein Risiko einzugehen. Also ging es innerhalb von zwei Tagen Fahrt um den Salar herum zu chilenischen Grenze bei Colchane. Dabei passierten wir einige winzige Käffer in denen scheinbar nur alte, vom Coca kauen verblödete Menschen wohnen. Normal mit ihnen zu reden, oder gar eine vernünftige Antwort zu bekommen, ist unmöglich...
 
An der Grenze wurde unser Auto nach Lebensmitteln durchsucht und das erste Mal interessierte es jemanden, dass ein Hund mit dabei war. Nach einigen Formularen, Kopien und Unterschriften konnte aber auch das ohne Tierarzt geklärt werden und unserer Einreise stand nichts im Wege. Dadurch, dass wir hier keinen festen Urlaubsort haben, blieben Chica zehn Tage Quarantäne erspart!
Und wir sind nun seit Wochen wieder das erste Mal auf unter 3600 müNN...

1 Kommentar:

  1. Der See ist ja der Hammer! Sieht aus wie der Himmel. :-) Und euer Auto sieht aus, als würde es gleich umkippen... ;-)

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