Freitag, 27. Januar 2012

Kolumbien, Roldanillo

Wir haben Chica und sind endlich komplett mit zwoeinhalb on Tour.

Unser erstes Ziel nach Bogota war das Fluggebiet in Roldanillo. Nach unserer Ankunft im Ort hatten wir noch keinen Stellplatz für unser Auto und haben uns etwas gewünscht, wo Chica tagsüber frei rumlaufen kann, während wir am Fliegen sind.
Kaum sind wir vor einem Hotel ausgestiegen wurden wir gleich gefragt wo wir denn stehen wollen. Da wir das noch nicht wussten und noch auf der Suche waren, entfachte zwischen mehreren Kolumbianer gleich eine angeregte Diskussion, was denn am Besten für uns wäre. Nach dem Vorschlag bei der Feuerwehrwache mit Swimmingpool zu stehen kamen sie schließlich auf Fernando und den Ultraleicht-Flugplatz. Nach ausführlichen Wegbeschreibungen haben wir ihn schließlich gefunden und einen super netten Menschen angetroffen. Fernando wohnt dort mit seiner Frau und der kleinen Tochter.
Also fiel die Entscheidung erstmal dort stehen zu bleiben. Somit wohnen wir jetzt seit knapp einer Woche an der Landebahn. Jeden Morgen bringt uns Fernando heiße Schokolade und Stückchen. Sein Bad dürfen wir auch mitbenutzen.
Tagsüber gehen wir bei guten Wetter fliegen, während Chica mit Fernandos Kater Chico persönliche Jagden und Kämpfe austrägt. Landen wir dort, werden wir schwanzwedelnd empfangen.
Das Fliegen ist hier super, man kann schöne Strecken zurücklegen. Jeden Morgen fahren wir mit Jens (der auch in Mexico dabei war), Gunther, Yepez (der mexikanische Fluglehrer) und seiner Gruppe auf den Berg. An zwei Tagen hatte es gereget, somit waren keine Flüge möglich. Durch zu viele Regenfälle ist die Straße zum Startplatz an einigen Stellen eingebrochen oder von Schlammlawinen überschüttet. So kennt man Kolumbien... Aber trotzdem kommen wir noch hoch wo wir es wollen.

Die nächsten Tage geht es für uns vermutlich weiter nach Tuluá, auch wieder zum Fliegen. Aber was genau passiert entscheiden wir spontan.

Freitag, 20. Januar 2012

Kolumbien, Bucaramanga

Unser Ziel nach dem schönen Naturpark los Estoraques war das Fluggebiet Bucaramanga.
Die Fahrt dorthin hat sich leider als wesentlich länger herausgestellt als erwartet. Bei nur 240 km Strecke und Abfahrt morgens uns 8, hatten wir den Plan mittags noch zu fliegen. Aber durch etliche Baustellen, gesperrte Straßenabschnitte und unglaublich langsam fahrenden, egoistischen LKW-Fahrer hat unsere Fahrt ganze 8 Stunden gedauert...
Der Aufwand hat sich aber gelohnt, wir hatten 3 tolle Flugtage und die Chance unsere Klimaanlage wieder zum Laufen zu bringen.
Auch hier hatten wir wieder mit netten Kolumbianern zu tun! Der Flugschulbesitzer Oscar hat uns angeboten bei seinem Vater im Garten, also direkt am Startplatz, zu campen. Nach unserer Ankunft wurden uns gleich Sanitäranlagen gerichtet und 2 Wachhunde haben uns nachts betreut.

Jetzt warten wir in Bogota mit Freude auf Jochens Hund Chica!

Sonntag, 15. Januar 2012

Kolumbien, Los Estoraques

Nach unserer Odyssee in Cartagena haben wir uns darauf gefreut die Großstadt zu verlassen und in die schöne Natur zu fahren. Als erstes Ziel galt es den Naturpark Los Estoraques zu erreichen. Im Nachhinein war die Etappe für den ersten Tag vielleicht etwas zu groß gewählt, denn wir hatten noch keinen Ahnung, wie langsam es auf den Straßen Kolumbiens voran geht. Dass uns die Polizei angehalten hat, welche eigentlich nur von dem Auto begeistert war und mal rein schauen wollte, hat uns nicht so aufgehalten wie eine Vollsperrung wegen eines LKW-Unfalls. Nachdem wir auf unserer Route wegen Bauarbeiten nicht mehr weiterkamen hat uns gleich ein freundlicher Rollerfahrer angehupt, um uns einen anderen Weg zu zeigen. Nachts sind wir dann am Naturpark angekommen und hatten noch keine Ahnung wie es um uns herum aussieht, außer dass wir uns auf einer freien Fläche zum Parken befanden.
Am nächsten Morgen gab es dann die Überraschung. Los Estoraques stellte sich als eine super schöne Landschaft mit faszinierenden Felsformationen heraus. Und noch besser, im Gegensatz zu Cartagena herrschen hier sehr angenehme Temperaturen, denn der Park liegt auf beinahe 1500 müNN.
Wegen der langen Fahrt freuten wir uns auf einen entspannten Tag und eine weitere Nacht in dieser Gegend. Sie ist zu schön um gleich wieder abzuhauen... Leider kam aber gleich am Morgen ein Aufseher und wollte uns die nächste Nacht dort nicht mehr haben, da der Park zur Zeit geschlossen ist. Enttäuscht packten wir unsere Sachen und bekamen einen Tipp, wo wir uns noch hinstellen könnten. Auf dem Rückweg wurden wir mal wieder von der Polizei angehalten. Diesmal wollte ein Beamter sein gutes Englisch in Übung halten. Auf die Bitte hin, dass wir uns am Park mit ihnen treffen sollten, sind wir gleich wieder zurück gefahren. Der junge Sergeant Ricardo gab uns erstmal ein Getränk aus, um sich anschließend gemütlich mit uns zu unterhalten. Nachdem er erfahren hat, dass wir gezwungenermaßen einen neuen Stellplatz suchen, hat er gleich den Parkdirektor angerufen und darum gebeten, dass seine Freunde aus Deutschland noch ein, zwei, drei Nächte dort schlafen dürfen. Mit der Erlaubnis des Direktors konnten wir uns mit ruhigem Gewissen noch eine Nacht dort niederlassen, wobei Ricardo ganz enttäuscht war, dass wir am nächsten Tag schon weiter wollen. Als wär es nicht schon nett genug gewesen, dass der Sergeant sich um unseren Stellplatz kümmert, hat er uns eine sehr schöne Privatführung durch den Park organisiert und uns mit seiner Freundin dabei Gesellschaft geleistet.
Wem das noch nicht genug Nettigkeit war: Er hat uns nachts eine Polizeistreife geschickt, ob bei uns auch alles klar ist und uns immer wieder gesagt, dass wir ihn jederzeit anrufen können, ganz egal wo in Kolumbien wir uns gerade befinden! 

Donnerstag, 12. Januar 2012

Kolumbien, Cartagena

Geschafft! Wir haben unser Auto aus dem Hafen raus bekommen. Das Ganze hat sich aber als sehr umständlich erweisen:
Als wir am Sonntag hier ankamen, war wie erwartet alles geschlossen und deshalb haben wir uns auf dem Weg gemacht, die Stadt ein bisschen zu erkunden. Dabei mussten wir feststellen, was für eine schlechte Idee es war uns in der Mittagssonne auf den Weg zu machen. Es ist nicht nur wahnsinnig heiß, sondern auch richtig schwül. Nach einer Nacht mit kaum Schlaf schwer auszuhalten. Auf unserer Tour haben wir dann einen Hafenarbeiter getroffen, der uns erzählt hat, dass morgen (Montag) nochmal ein Feiertag sei. Also hieß es dann für uns wieder warten und untätig rumsitzen. Nochmal sind wir losgezogen, diesmal um uns die Küste von Cartagena anzuschauen. Unterwegs hatten wir aber eher das Gefühl am Ballermann angekommen zu sein... Die Strände waren proppevoll mit Menschen und Musik. Im seichten Wasser waren so viele Badende, dass man das Gefühl hatte, gleich ist das Meer voll. Also alles andere als Idylle an der Karibik.

Am Dienstag konnten wir dann endlich angreifen. Gleich zur Öffnungszeit der Hafenagentur
standen wir vor der Tür um unsere ersten Papiere zu bekommen. Dafür wurden wir zuerst zur Bank geschickt um 158 USD zu zahlen. Dort angekommen hat uns die freundliche Bankdame erzählt, dass sie leider nur kolumbianische Pesos annehmen kann. Das hat uns schon genug verwundert, aber es wurde noch besser. SIE hat UNS dann gefragt, wievielen Pesos das denn entspräche. Ja, keine Ahnung, sind wir hier nicht in einer Bank?! Sie kann uns den entsprechenden Betrag nicht nennen und scheinbar ist e auch vollkommen unmöglich für eine Bankangestellte den Wechselkurs raus zu bekommen. Also gings für uns ab zurück ins Hotel, den Kurs im Internet suchen um festzustellen, dass wir 300.000 COP zu zahlen haben. Das hat auch unsere Freundin der Bank akzeptier und das Geld angenommen. Zurück bei der Agentur bekommen wir nun den Auftrag 2.000.000 COD auf der gleichen Bank als Kaution einzuzahlen. Das wir nochmal zurück sollen ist zwar ärgerlich, aber auf einmal an soviel Bargeld zu kommen, war für uns ein weitaus größeres Problem. In dem Moment hat uns aber unser Helfer Manfred angerufen, dass wir das erstmal sein lassen können. Er ist deutscher Kapitän, wohnt seit 25 Jahren in Kolumbien und kümmert sich um Angelegenheiten wie unsere. Wir fahren zu Manfred am Hafen und erfahren dass das Auto schon am 3. nicht erst am 7. Januar angekommen ist. Von ihm bekommen wir dann eine To-Do-Liste mit Papieren und Stempel die wir besorgen müssen, deren Sinn aber nicht immer deutlich ist. Das geht jedoch leider alles nur mit dem ersten Stempel für unsere Kation, die wir ja noch nicht hinterlegt haben. Also ab ins Taxi zur Agentur. Die sagen uns schließlich, dass wir ja recht hätten. Eine Kaution für uns wäre unsinnig, wie könnten denn Touristen auch an das Geld kommen und außerdem glauben sie uns auch, dass wir nicht vorhaben den großen Container zu packen und vom Hafen zu klauen... Schritt für Schritt geht es dann weiter und wir haben für den nächsten Nachmittag einen Termin beim Zoll und kaufen eine Versicherung.
Mit Verzögerung geht es beim Zoll einigermaßen vorwärts und Jochen darf schließlich mit Helm und Warnweste bewappnet aufs Hafengelände um den Container aufzumachen. Unversehrt hat unser Toyota im Dunklen gewartet und durfte jetzt endlich aufs Gelände fahren. Danach müssen wir wieder mit dem Taxi zum Zoll, dann zu einem Büro am Hafen und zum Schluss schließlich zu dem Hafen, an dem unser Auto steht. Mit vollen Montur gehts für Jochen wieder aufs Gelände zum Toyota. Leiderschade ist es aber auf einer Seite von Containern umgeben und auf den anderen Seiten von Porsches eingeparkt. Mittlerweile ist es schon dunkel und unsere Geduld fast am Ende. Nach langem hin und her und mühsamen Umparken der kleinen Rennkisten ist es endlich möglich unser Auto raus zu fahren.
Wir brauchten entliche Zettel, noch viel, viel mehr Kopien von allem was man sich nur vorstellen kann, zahlreiche Stempel, massenweise Taxifahrten, ein bisschen Geld und viiiieeeel Geduld, aber dann hat es geklappt. Manfred war uns eine große Hilfe, ohne ihn hätte es wesentlich länger gedauert und mehr gekostet.

Heute Nacht stand unser Auto auf einem bewachten Parkplatz. Jetzt wird gepackt und los gehts in Richtung Bucaramanga!

Sonntag, 8. Januar 2012

Mexico, Valle de Bravo X

Wie auch die letzten Wochen hatten wir in Valle eine tolle Zeit!
Vor ein paar Tagen wollte unser Freund Yepez bei uns Mole zum Abendessen zubereiten und mit seiner Freundin Kat einen schönen Abend mit uns verbringen. Leider hat es Yepez an dem Tag erwischt und er ist krank geworden. Deshalb hat unsere fleißige Hausfrau das Gericht zubereitet und wir waren wieder alle von der mexikanischen Spezialität begeistert. Durch den Krankheitsausfall wurde es uns erspart nochmal Chapulines (die gegrillten Heuschrecken) zu essen. Besonders meine Familie schien darüber nicht nur nicht traurig sondern richtig erleichtert zu sein.
Zur Abwechslung vom Fliegen haben wir dann nochmal gemeinsam einen Ausflug auf den Vulkan Nevado de Toluca gemacht. Diesmal war es dort ganz anders als das letzte Mal. Es hat nämlich ein paar Tage vorher geschneit! Einigen Stellen waren noch vom Schnee bedeckt und wir haben eine andere Route mit anderem Gipfel zum Besteigen gewählt. Wir haben unsere maximale Höhe mit stolzen 4500m getoppt! Der gleiche Berg mit ganz anderem Panorama aber immer noch genauso dünner Luft.
Jeden Tag ging es wieder klasse zu fliegen und auch mit dem Tandem hat es super geklappt. Zum krönenden Abschluss hat Jochen unsere liebe Ines mit dem Gleitschirm bis zum See gebracht.
Das hat allen aber natürlich noch nicht gereicht. Deshalb hat die ganze Familie am Landeplatz bei Aufziehübungen alles gegeben, während wir zwo ihnen dabei geholfen haben. Wenn da mal nicht neue Gleitschirmpiloten heranwachsen :-)
Die Zeit in Mexico war einfach nur schön und besonders der Besuch von Mama, Papa und Schwester hat uns rießigen Spaß gemacht.

Jetzt sitzen wir in Bogotá am Flughafen und nutzen die Zeit für den Blog, während wir auf unseren Anschlussflug nach Cartagena warten. 

Sonntag, 1. Januar 2012

Mexico, Valle de Bravo IX

Um unserem tollen Besuch etwas bieten zu können, gibt es jetzt mal mehr Ausflüge.
Am Freitag sind wir zusammen über Teotenango nach Ixtapan gefahren. In Teotenango haben wir die auf über 2700m hoch gelegene uralte (650-1550 n.Chr.) Stadtanlage bestiegen, welche sehr groß ist. Dort gab es Pyramiden, alte Wohnhäuser, einen Ballspielplatz, Straßen, ... zu sehen und der Ausflug hat sich richtig gelohnt. Anschließend ging es weiter nach Ixtapan de la Sal. Meine Familie hat sich ein Höhlensystem angeschaut, während der Rest fliegen war.

Unsere Silvesterfeier war ganz mexikanisch. Im Restaurant gabs ein Menu zum Essen und bis Mitternacht war alles noch recht normal mit Musik, .... Um 12 Uhr fing dann auf einmal die Party an. Bei entsprechender Bumm-Bumm-Musik wurde getanzt und die mexikanischen Gäste waren ganz aufgeregt und haben jeden der ihnen in die Quere kam zum Neuen Jahr geküsst und gedrückt. Bei einer Verlosung haben wir Deutsche so gut wie alles abgesahnt. Anschließend wollten wir gehen, hätten dann aber das lustige Zerschlagen einer Pinata nicht mehr mitbekommen. Deshalb wurde es extra für uns schon vorgezogen, denn sowas kann man doch nicht verpassen! Wie in einem vorigen Blogeintrag beschrieben, wurde ein Lied gesungen und währenddessen durfte ein Kind mit einem Knüppel auf das Pappmachégebilde schlagen, während es immer wieder weggezogen wird.
Danach kam das nächste Kind dran, und so weiter. Da nicht viele Kleine dabei waren, mussten auch schnell Erwachsene dran glauben. Die älteren Kinder und Erwachsenen bekamen dabei die Augen verbunden. Auch Hagen durfte dann voller Elan blind auf die Pinata einhauen und hat alles gegeben. Nachdem wir anfangs am liebsten direkt um 5 nach 12 gegangen wären, wurde es dann doch ein schöner und wesentlich längerer Abend.

Auch der gestrige Tag hatte wieder was tolles zu bieten. Wir waren nochmal bei Jochens Freunden, den Quintanillas, eingeladen und die ganze Gruppe und Familie war natürlich auch mit dabei. Eigentlich wollten wir gemeinsam dort hin fliegen, aber dafür waren die Bedingungen leider nicht gegeben. Also gings nach der Landung ab ins Auto zu der gastfreundlichsten Familie die man sich vorstellen kann. Mich hat die Familie unterwegs zufällig am Straßenrand gesehen und eingesammelt. Da es aber noch zu früh war, direkt auf deren Ranch zu fahren, haben wir einen Abstecher auf einen Flugplatz gemacht. Dort kam ich dann glücklicherweise in den Genuss mit einem Trike mitzufliegen. Sehr spaßig!
Nachdem wir schließlich alle auf der Ranch eingetroffen sind, wurden wir mit Salat, Pizza, süßen Tortillas, Wein und weiteren super leckeren Sachen so ausreichend bewirtet, wie man es sich kaum vorstellen. Nahezu alles was sie zubereiten, wurde im eigenen Garten angebaut. Das lässt es natürlich gleich nochmal besser schmecken.

Heute waren wir nochmal alleine, da meine Familie in die Silberstadt Taxco gefahren ist. Wir sind gespannt, was sie berichten und freuen uns drauf, die nächsten Tage nochmal gemeinsam zu fliegen.