Sonntag, 15. Januar 2012

Kolumbien, Los Estoraques

Nach unserer Odyssee in Cartagena haben wir uns darauf gefreut die Großstadt zu verlassen und in die schöne Natur zu fahren. Als erstes Ziel galt es den Naturpark Los Estoraques zu erreichen. Im Nachhinein war die Etappe für den ersten Tag vielleicht etwas zu groß gewählt, denn wir hatten noch keinen Ahnung, wie langsam es auf den Straßen Kolumbiens voran geht. Dass uns die Polizei angehalten hat, welche eigentlich nur von dem Auto begeistert war und mal rein schauen wollte, hat uns nicht so aufgehalten wie eine Vollsperrung wegen eines LKW-Unfalls. Nachdem wir auf unserer Route wegen Bauarbeiten nicht mehr weiterkamen hat uns gleich ein freundlicher Rollerfahrer angehupt, um uns einen anderen Weg zu zeigen. Nachts sind wir dann am Naturpark angekommen und hatten noch keine Ahnung wie es um uns herum aussieht, außer dass wir uns auf einer freien Fläche zum Parken befanden.
Am nächsten Morgen gab es dann die Überraschung. Los Estoraques stellte sich als eine super schöne Landschaft mit faszinierenden Felsformationen heraus. Und noch besser, im Gegensatz zu Cartagena herrschen hier sehr angenehme Temperaturen, denn der Park liegt auf beinahe 1500 müNN.
Wegen der langen Fahrt freuten wir uns auf einen entspannten Tag und eine weitere Nacht in dieser Gegend. Sie ist zu schön um gleich wieder abzuhauen... Leider kam aber gleich am Morgen ein Aufseher und wollte uns die nächste Nacht dort nicht mehr haben, da der Park zur Zeit geschlossen ist. Enttäuscht packten wir unsere Sachen und bekamen einen Tipp, wo wir uns noch hinstellen könnten. Auf dem Rückweg wurden wir mal wieder von der Polizei angehalten. Diesmal wollte ein Beamter sein gutes Englisch in Übung halten. Auf die Bitte hin, dass wir uns am Park mit ihnen treffen sollten, sind wir gleich wieder zurück gefahren. Der junge Sergeant Ricardo gab uns erstmal ein Getränk aus, um sich anschließend gemütlich mit uns zu unterhalten. Nachdem er erfahren hat, dass wir gezwungenermaßen einen neuen Stellplatz suchen, hat er gleich den Parkdirektor angerufen und darum gebeten, dass seine Freunde aus Deutschland noch ein, zwei, drei Nächte dort schlafen dürfen. Mit der Erlaubnis des Direktors konnten wir uns mit ruhigem Gewissen noch eine Nacht dort niederlassen, wobei Ricardo ganz enttäuscht war, dass wir am nächsten Tag schon weiter wollen. Als wär es nicht schon nett genug gewesen, dass der Sergeant sich um unseren Stellplatz kümmert, hat er uns eine sehr schöne Privatführung durch den Park organisiert und uns mit seiner Freundin dabei Gesellschaft geleistet.
Wem das noch nicht genug Nettigkeit war: Er hat uns nachts eine Polizeistreife geschickt, ob bei uns auch alles klar ist und uns immer wieder gesagt, dass wir ihn jederzeit anrufen können, ganz egal wo in Kolumbien wir uns gerade befinden! 

1 Kommentar:

  1. hey - wieso habt ihr uns nicht zum Klettern eingeladen? Sehen genial aus die Felsen.

    Tom & Inge

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