Donnerstag, 12. Januar 2012

Kolumbien, Cartagena

Geschafft! Wir haben unser Auto aus dem Hafen raus bekommen. Das Ganze hat sich aber als sehr umständlich erweisen:
Als wir am Sonntag hier ankamen, war wie erwartet alles geschlossen und deshalb haben wir uns auf dem Weg gemacht, die Stadt ein bisschen zu erkunden. Dabei mussten wir feststellen, was für eine schlechte Idee es war uns in der Mittagssonne auf den Weg zu machen. Es ist nicht nur wahnsinnig heiß, sondern auch richtig schwül. Nach einer Nacht mit kaum Schlaf schwer auszuhalten. Auf unserer Tour haben wir dann einen Hafenarbeiter getroffen, der uns erzählt hat, dass morgen (Montag) nochmal ein Feiertag sei. Also hieß es dann für uns wieder warten und untätig rumsitzen. Nochmal sind wir losgezogen, diesmal um uns die Küste von Cartagena anzuschauen. Unterwegs hatten wir aber eher das Gefühl am Ballermann angekommen zu sein... Die Strände waren proppevoll mit Menschen und Musik. Im seichten Wasser waren so viele Badende, dass man das Gefühl hatte, gleich ist das Meer voll. Also alles andere als Idylle an der Karibik.

Am Dienstag konnten wir dann endlich angreifen. Gleich zur Öffnungszeit der Hafenagentur
standen wir vor der Tür um unsere ersten Papiere zu bekommen. Dafür wurden wir zuerst zur Bank geschickt um 158 USD zu zahlen. Dort angekommen hat uns die freundliche Bankdame erzählt, dass sie leider nur kolumbianische Pesos annehmen kann. Das hat uns schon genug verwundert, aber es wurde noch besser. SIE hat UNS dann gefragt, wievielen Pesos das denn entspräche. Ja, keine Ahnung, sind wir hier nicht in einer Bank?! Sie kann uns den entsprechenden Betrag nicht nennen und scheinbar ist e auch vollkommen unmöglich für eine Bankangestellte den Wechselkurs raus zu bekommen. Also gings für uns ab zurück ins Hotel, den Kurs im Internet suchen um festzustellen, dass wir 300.000 COP zu zahlen haben. Das hat auch unsere Freundin der Bank akzeptier und das Geld angenommen. Zurück bei der Agentur bekommen wir nun den Auftrag 2.000.000 COD auf der gleichen Bank als Kaution einzuzahlen. Das wir nochmal zurück sollen ist zwar ärgerlich, aber auf einmal an soviel Bargeld zu kommen, war für uns ein weitaus größeres Problem. In dem Moment hat uns aber unser Helfer Manfred angerufen, dass wir das erstmal sein lassen können. Er ist deutscher Kapitän, wohnt seit 25 Jahren in Kolumbien und kümmert sich um Angelegenheiten wie unsere. Wir fahren zu Manfred am Hafen und erfahren dass das Auto schon am 3. nicht erst am 7. Januar angekommen ist. Von ihm bekommen wir dann eine To-Do-Liste mit Papieren und Stempel die wir besorgen müssen, deren Sinn aber nicht immer deutlich ist. Das geht jedoch leider alles nur mit dem ersten Stempel für unsere Kation, die wir ja noch nicht hinterlegt haben. Also ab ins Taxi zur Agentur. Die sagen uns schließlich, dass wir ja recht hätten. Eine Kaution für uns wäre unsinnig, wie könnten denn Touristen auch an das Geld kommen und außerdem glauben sie uns auch, dass wir nicht vorhaben den großen Container zu packen und vom Hafen zu klauen... Schritt für Schritt geht es dann weiter und wir haben für den nächsten Nachmittag einen Termin beim Zoll und kaufen eine Versicherung.
Mit Verzögerung geht es beim Zoll einigermaßen vorwärts und Jochen darf schließlich mit Helm und Warnweste bewappnet aufs Hafengelände um den Container aufzumachen. Unversehrt hat unser Toyota im Dunklen gewartet und durfte jetzt endlich aufs Gelände fahren. Danach müssen wir wieder mit dem Taxi zum Zoll, dann zu einem Büro am Hafen und zum Schluss schließlich zu dem Hafen, an dem unser Auto steht. Mit vollen Montur gehts für Jochen wieder aufs Gelände zum Toyota. Leiderschade ist es aber auf einer Seite von Containern umgeben und auf den anderen Seiten von Porsches eingeparkt. Mittlerweile ist es schon dunkel und unsere Geduld fast am Ende. Nach langem hin und her und mühsamen Umparken der kleinen Rennkisten ist es endlich möglich unser Auto raus zu fahren.
Wir brauchten entliche Zettel, noch viel, viel mehr Kopien von allem was man sich nur vorstellen kann, zahlreiche Stempel, massenweise Taxifahrten, ein bisschen Geld und viiiieeeel Geduld, aber dann hat es geklappt. Manfred war uns eine große Hilfe, ohne ihn hätte es wesentlich länger gedauert und mehr gekostet.

Heute Nacht stand unser Auto auf einem bewachten Parkplatz. Jetzt wird gepackt und los gehts in Richtung Bucaramanga!

2 Kommentare:

  1. uiuiui - das klingt ja noch viel schrecklicher als unser Heimflug. Der reinste Albtraum. Aber gut, dass es dann doch geklappt hat und das Auto heil ist!
    Bin gespannt wie's weitergeht.

    Tom

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  2. ich freu mich schon weiter auf eure geschichten :-)

    aber wo sind die bilder? :-)

    jens

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