In Argentinien wurden wir von einer großen Überschwemmung willkommen geheißen. Rund um Gualeguaychu stand alles unter Wasser. Viele Straßen waren nur noch mit Booten befahrbar und einige Viertel nicht mehr nutzbar. Dadurch konnten wir den von uns geplanten Campingplatz nicht ansteuern. Nachdem wir an mehreren überschwemmten Schlafplätzen vorbei gefahren sind, fanden wir glücklicherweise einen geöffneten Camping. Auch hier war alles aufgeweicht und viele Stellplätze unnutzbar, aber immerhin... Anschließend siedelten wir uns für die restliche Zeit südlich von Buenos Aires im Vorort San Vicente an, von hier aus konnte man mehr oder weniger schnell alle wichtige Behörden anfahren um Chicas Ausreise und die Verschiffung unseres Autos zu organisieren.
Da Chica weder in Hotels übernachten, noch in ein Taxi oder in öffentliche Verkehrmittel steigen darf, wäre ein Aufenthalt mit ihr in einer Großstadt ohne eigenes Auto schwer zu managen. Daher landete Chica schon heute mit mir in Frankfurt. Jochen lungert noch in Buenos Aires rum, um in Ruhe das Auto in den Container zu bringen. Spätestens Freitag sollte das geschafft sein und dann geht es auch für ihn zurück nach Deutschland.
Es ist schwer nach so einer tollen und mehr oder weniger langen Zeit wieder zurück zu kommen und dem Alltag nachzugehen. Daher haben wir uns entschieden, unsere Reise ein klein wenig zu verlängern und bis Oktober noch einmal nach Frankreich zu fahren.
Danach geht es für mich zum Masterstudium nach Dresden und Jochen kümmert sich weiter um seine Flugschule.
Das letzte Jahr war für uns beide einzigartig und die absolut richtige Entscheidung!
Wer so etwas gerne machen würde, sollte so schnell wie möglich seine Sachen packen und losfahren. Es wird eine unvergessliche Zeit!
Mittwoch, 29. August 2012
Donnerstag, 23. August 2012
Uruguay, entlang der Küste
Die letzte Woche verbrachten wir in Uruguay. Sieben
Tage sind zwar keine sonderlich lange Zeit, aber das Land ist auch nicht
sonderlich groß. Auf den ersten Kilometern im Land wurde die Straße direkt zu
einer großen Landebahn umfunktioniert. Zum Glück war kein Flieger im
Landeanflug...
Entlang der Küsten fuhren wir dann von Chui im Osten
des Landes bis zum westlichen Ende. Schon vorher hörten wir, dass das Land sehr
„Camper freundlich“ sei. Tatsächlich fanden wir zahlreiche Campingplätze,
welche aber aufgrund der Jahreszeit fast alle geschlossen hatten. Was uns aber
nicht sonderlich störte, da wir sowieso viel lieber in freier Natur schlafen.
Und so fanden wir jede Nacht -mal problemlos und mal weniger leicht- immer
wieder aufs Neue wunderschöne Stellplätze. Nur durch Dünen vom Meer getrennt,
hörten wir dieses nachts unglaublich laut rauschen und am nächsten Morgen gab’s
meist einen Strandspaziergang vor dem Frühstück.
Wir haben die letzten Tage nicht sehr viel
unternommen und immer nur kurze Strecken zurück gelegt und die Zeit einfach
noch einmal genossen. Teilweise mussten wir zwar mit Regen ausharren, aber
anschließend wurden wir schließlich doch mit Sonnenschein belohnt.
Das, was wir von Uruguay gesehen haben, hat uns sehr
gut gefallen und mit mehr Zeit, hätten wir uns auch sicherlich auf den Weg ins
Landesinnere gemacht.
Statt dessen sind wir nun schon nach Argentinien weiter
gereist, da leider das Ende unserer Reise schon bald ansteht...
Dienstag, 14. August 2012
Brasilien, Urubici
Die nächsten Tage verbrachten wir in Santo Amaro de
Imperatriz nicht anders als die vorigen. Wenn wir nicht fliegen konnten,
groundhandelten wir am Landeplatz und wenn auch das nicht möglich war,
vertrieben wir uns die Zeit beim Billardspielen und lernten die anderen Piloten
näher kennen.
Da der Wind für die nächsten Tage wieder einmal sehr
böig gemeldet war und zudem aus der falschen Richtung kam, überlegten wir,
wohin wir fahren können. Dabei bekamen wir von unseren neuen Freunden den Tipp
das Fluggebiet bei Urubici aufzusuchen. Dort sei es nicht nur schön, sondern
das Wochenende finde da auch ein Wettkampf statt. Das überzeugte uns natürlich
und nach dem Austausch von gegenseitigen Geschenken am Landeplatz machten wir
uns auf den Weg dort hin.
Dort angekommen, fuhren wir den Startplatz an und
kamen auch direkt in die Luft. Denn am Abend konnten wir bei wunderbar ruhigen
Bedingungen noch eine Zeit lang soaren. Nach dem Toplanden entschieden wir uns
hier oben am Startplatz zu übernachten. Die nächsten Häuser waren weit entfernt
und wir genossen wunderbare Ruhe. Aber das schönste an diesem Stellplatz war
die morgendliche Inversion. Während das Tal noch von dickem Nebel bedeckt war,
konnten wir bei strahlendem Sonnenschein schon in kurzen Klamotten frühstücken.
Nun meldeten wir uns natürlich auch beide bei dem
Wettkampf an. Da im Ort zu der Zeit ein Fest veranstaltet wurde, war es im
Sinne der Organisatoren, dass viele Gleitschirme am Himmel zu sehen sind.
Anstatt dem Abfliegen einer Route war es also das Ziel so lange wie möglich in
der Luft zu bleiben. Dabei machte Verena vierten Platz in der Gesamtwertung und
den ersten Platz bei den Frauen.
Anschließend gab es auf dem Festival mit Livemusik
und Feuerwerk einen Drink für alle Piloten und ein gemeinsames Abendessen mit
leckerem, traditionellem Gericht. Auch hier waren wir begeistert von der
Freundlichkeit der Brasilianer. Und diese waren wiederum alle begeistert, wie
wir als Deutsche denn auf dieses kleine Örtchen gestoßen sind, dass wir drei
Interviews für Zeitungen und Fernsehen machen sollten.
Das Wochenende dort war sehr schön, wir haben viele
nette Leute kennen gelernt und konnten toll fliegen. Aber dann wurde es für uns
auch schon Zeit weiter in Richtung Süden aufzubrechen.
Sonntag, 5. August 2012
Brasilien, Santo Amaro de Imperatriz
Schon seit einer Woche sind wir am Landeplatz des Gleitschirmclubs von Santa Amaro de Imperatriz. Bei den netten Clubmitgliedern fühlen wir uns sehr wohl und wir haben hier auch alles, was wir brauchen. Die Toiletten bleiben für uns nachts extra geöffnet und auch heiße Duschen stehen uns zur Verfügung, sowie eine freies WiFi-Netz.
Am Wochenende treffen sich alle Piloten hier, ganz egal wie das Wetter ist. Denn neben einer Tischtennisplatte, Fußballtoren, Dart und einer Bar, gibt es mittags ein sehr leckeres heißes Buffet für nur wenig Geld.
Alle umsorgen uns sehr. Ständig werden wir gefragt, ob wir auch alles haben, was wir brauchen. Außerdem wurden uns schon zahlreiche Telefonnummern gegeben, falls wir zum Supermarkt gebracht werden möchten oder sonst welche Anliegen haben. Also alles fantastisch.
Nur das Wetter lässt uns leider etwas im Stich. Nach ein paar verregneten Tagen, lies sich die Sonne endlich mal wieder blicken. Aber falscher Wind am Startplatz hindert uns leider an langen Flügen. Stattdessen wird am rießigen Landeplatz immer mal wieder gegroundhandled. Dabei kam es schließlich auch zu Verenas ersten Tandemversuchen, mit Jochen als Passagier.
Unsere brasilianischen Bekannten haben sich so gefreut, dass eifrig Fotos geschossen und sogar ein Video gedreht wurde. Hier der Link dazu: Tandemtraining
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