Dienstag, 13. März 2012

Peru, Cumbe Mayo und Küste


Auf dem Weg von Baños del Inca zum Meer machten wir einen kleinen Abstecher nach Cumbe Mayo. Zwar hatte das ehemalige Aquädukt der Inkas geschlossen, doch die Fahrt dort hin hat sich trotzdem gelohnt. Auf bis zu 3800 müNN befinden sich wunderschöne Felsformationen in der Landschaft. Häuser stehen dort weit und breit nur sehr vereinzelt, Dörfer gibt es eigentlich keine. Von der schönen Natur, der Einsamkeit und dem guten Wetter angetan entschieden wir uns auf über 3700 müNN eine Nacht zu verbringen. Zuerst fuhren wir zu einer Antenne auf dem Gipfel um den Ausblick zu genießen und suchten uns anschließend einen schönen Stellplatz am Waldesrand. Dann wurde der Abend etwas spannender als erwartet:

Bei Sonnenuntergang sahen wir einen einsamen Bauern in der Gegend rumlaufen und wunderten uns, dass dort überhaupt noch Menschen unterwegs sind. Nach Einbruch der Dunkelheit hörten wir schließlich noch mehr Peruaner reden, einen Hund bellen und ab und zu Lichter aufleuchten. Immer noch in der Annahme, dass dies Landwirte auf dem Heimweg sind, entschieden wir uns erst später Feuer und Licht zu machen um vorerst nicht gesehen zu werden Die Stimmen verschwanden im Laufe der Zeit nicht und dadurch wurde auch Chica immer hellhöriger.  Wir überlegten ob es vielleicht Jäger sind, aber dann wären die doch nicht so laut... Noch in Spekulationen vertieft kam auf einmal ein Auto, unsere Verwunderung stieg. Als es dann auch noch mit rießigen Schweinwerfern auf uns zu steuerte, wurden wir etwas angespannt, was natürlich auch Chica nervös und neugierig machte. Schließlich sahen wir mehrere Menschen aus der Dunkelheit kommen. Einige sprangen aus dem Auto, riefen sich etwas zu und umstellten uns mehr oder weniger. Was ist hier los?! Die mit schusssicheren Westen und Waffen ausgestatten Soldaten traten auf uns zu und redeten gleich auf spanisch los. Nach Erklärungen, dass wir nur Touristen sind und hier schlafen wollen inspizierten sie unser Auto und nahmen alle Personaldaten auf. Es stellte sich heraus, dass Einheimische uns sahen, wie wir zur Antenne hoch fuhren und dann unser „Versteck“ ganz in der Nähe einnahmen, Also war es für sie glasklar, dass wir die Antenne beschädigen wollen. Keine Frage, dass wir Verbrecher sein müssten, was für Touristen würden sich schon hier hin verirren. Nachdem alle Missverständnisse geklärt waren, tat es allen schrecklich Leid. Es gab Händeschütteln, herzliche Entschuldigungen und mit freundlichen „Buenas Noches!“ wurden wir wieder in Ruhe gelassen und verbrachten dort nun doch eine super ruhige Nacht. Bei Stimmen in der Nacht wären wir wohl trotzdem direkt hellhörig geworden...
 
Am nächsten Morgen gings dann weiter nach Huanchaco und ein Stück die Küste entlang. Nach einer Nacht in unserer bilderbuchhaften „Privatbucht“ gings dann auch schon wieder in Richtung Berge.

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